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SWIFT 1971
R: Raymundo Gleyzer, 12’ | DVD, OmeU

NI OLVIDO NI PERDÓN. 1972: LA MASACRE DE TRELEW | WEDER VERGEBEN,
NOCH VERGESSEN. 1972: DAS MASSAKER VON TRELEW
RA 1973, R: Raymundo Gleyzer, 30’ | DVD, OmeU

ME MATAN SI NO TRABAJO Y SI TRABAJO ME MATAN | SIE TÖTEN MICH,
WENN ICH NICHT ARBEITE, UND WENN ICH ARBEITE, TÖTEN SIE MICH
RA 1974, R: Raymundo Gleyzer, 20’ | DVD, OmeU


Raymundo Gleyzer, der 1976 den Schergen der Militärs zum Opfer fiel, zählt
heute zu den bekanntesten politischen Filmemachern seiner Generation.
Wenngleich in Gleyzers Werk auch Ausflüge in andere Gattungen nicht fehlen,
zeichnet sich sein Œuvre vor allem durch kurze bis mittellange Dokumentar-
filme aus.
Swift 1971 ist das erste Zeugnis von Gleyzers Kooperation mit der gerade
erst gegründeten Revolutionären Volksarmee (ERP), dem bewaffneten Arm
der marxistisch-leninistischen Revolutionären Partei der Werktätigen (PRT).
Der Film zeigt die Geiselnahme und Freilassung eines ranghohen Vertreters
eines britischen Kühlkonzerns. Das Ziel der Entführung bestand darin, den
Einfluss der PRT-ERP unter den Arbeitern zu stärken. Swift 1971 endet mit
der Freilassung der Geisel im Tausch gegen materielle Zugeständnisse der
Konzernleitung gegenüber der Belegschaft.
Dagegen versucht Ni olvido ni perdón, die Hintergründe eines Massakers an
einer Gruppe politischer Aktivisten nach deren Flucht aus dem Gefängnis zu
erhellen. Trotz Sicherheitsgarantien von offizieller Seite werden die meisten,
nachdem sie sich auf dem Flughafen ergeben hatten, wenig später hingerichtet.
Die Nachricht vom Massaker setzte die Diktatur General Lanusses stark unter
Druck und war mitverantwortlich dafür, dass nur wenige Monate später freie
Wahlen stattfanden.
Entgegen der Hoffnungen vieler brachte die Rückkehr der Peronisten kein
Ende der sozialen und politischen Konfrontationen. Me matan si no trabajo
zeigt einen von der PRT unterstützten Arbeiterstreik sowie eines der ersten
Attentate der AAA – eine Geheimorganisation des rechten peronistischen
Flügels, die bis 1976 etliche linke Aktivisten, Intellektuelle und Künstler
ermordete oder ins Exil zwang.

Einführung: Stefan Eichinger

08.05. | 21:00


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