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YA ES TIEMPO DE LA VIOLENCIA | ES IST ZEIT FÜR GEWALT
RA 1969, R: Enrique Juárez, 44’ | span. OF (dt. eingesprochen)

LAS AAA SON LAS TRES ARMAS | DIE AAA SIND DIE DREI WAFFEN
PE 1977, R: Jorge Denti, 18’ | OmeU

Ein opferreicher Volksaufstand in Córdoba 1969 und ein erneuter Militärputsch
nur sieben Jahre später markieren die Endpunkte einer der konfliktträchtigsten
Phasen der jüngeren Geschichte Argentiniens. Zwei in zeitnaher Reaktion
entstandene Filme von Enrique Juárez und Jorge Denti beleuchten diese
beiden Schlüsselereignisse aus der Perspektive des militanten Untergrundkinos.

Ya es tiempo de la violencia – das bis zu seiner Wiederentdeckung in kubanischen
Archiven 2007 für verloren geglaubte Hauptwerk eines hierzulande wenig
bekannten, zwischen Kunst und Guerilla schwankenden Regisseurs – war
ursprünglich Teil eines mehrstündigen Kollektivwerks der sog. Mai- Regisseure,
die darin ihre Solidarität mit den Aufständischen bekundeten. Dass erst der
Einmarsch der Armee die öffentliche Ordnung in der zweitgrößten Stadt des
Landes wiederherzustellen vermochte, traf die Diktatur General Onganías
schwer und beschleunigte das Ende einer fast zwei Jahrzehnte umfassenden
Abfolge von Militärregimes. Bemerkenswert ist der revolutionäre Gehalt, den
der Film der christlichen Lehre zuschreibt.
Dagegen zeigt der von Jorge Denti kurz nach seiner Ankunft im zeitweiligen
peruanischen Exil gedrehte Las AAA son las tres armas die mörderischen
Folgen der Machtergreifung der Junta um General Videla im Jahre 1976.
Entlang der Lesung eines offenen Briefs des Schriftstellers und Aktivisten
Rodolfo Walsh konstruiert, stellt der Film die Politik des »Verschwindens«
an den Pranger, die zwischen 1976 und 1983 Tausende das Leben kostete.
Unter den Opfern befand sich auch der mit Denti eng befreundete Raymundo
Gleyzer (8.5.).

Einführung: Stefan Eichinger

16.05. | 19:00



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