TONGPAN
T 1977, R: Paijong Laisakul, Euthana Mukdasanit,
Surachai Jantimatorn,
D: Puey Ungpakorn, Sulak Siwalak,
Sane Jammarik, 60’ | Beta SP, OmeU
KARN TORSU KONG KAMMAKORN RONGNGAN HARA | DER KAMPF DER FABRIKARBEITERINNEN VON HARA
T 1976, R: Jon
Ungpakorn, 52’ | Beta SP, OmeU
Politisches Kino bewegte sich in Thailand zumeist innerhalb der etablierten
Bahnen der nationalen Filmindustrie. Gegen Ende der kurzen Phase demokratischer
Wiederbelebung (1973-76), als die politischen Gegensätze kaum
noch zu versöhnen
waren, entstanden jedoch auch einige Filme, die
bewusst – statt in herkömmlichen
Kinos – in Fabriken und Universitäten
gezeigt wurden. Das wohl bekannteste Beispiel
ist Tongpan, dessen Produktionszeitraum
bis 1974 zurückreicht, der aber erst 1977,
d.h. nach dem
Militärputsch, fertiggestellt wurde. Der Film entwickelt entlang drei
paralleler
Erzählstränge eine Rekonstruktion des realen Schicksals eines Bauerns
namens Tongpan. Als Betroffener eines Dammprojekts wird er von einem
Studenten eingeladen, sich bei einer Diskussion zu Wort zu melden. Den
zweiten Strang bildet die Diskussion selbst, bei der Tongpan allerdings nicht
zu Wort kommt. Schließlich gibt es eine achronologische Folge von Szenen
aus dem Alltag Tongpans. Bemerkenswert ist die große Anzahl thailändischer
Intellektueller und Künstler, die am Film mitwirkten und sich zum Teil
selbst spielen. Zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung lebten einige aber schon
im Exil oder waren im Dschungel untergetaucht.
Jon Ungpakorns Film Karn torsu kong kammakorn rongngan Hara dokumentiert
den Kampf der Arbeiterinnen der Hara-Jeansfabrik. Die Arbeiterinnen
widersetzen
sich den Plänen der Leitung, die Fabrik zu schließen, und
führen die Fabrik als
eine Kooperative. Vor allem anhand der Interviews
zweier Arbeiterinnen werden
sowohl die unwürdigen Arbeitsbedingungen
in der Fabrik offengelegt als auch
die Höhen und Tiefen ihres langwierigen
Kampfes gezeigt.
Einführung: Stefan Eichinger
17.05. | 18:30
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