HANOI, MARTES 13 | HANOI, DIENSTAG DER 13.
C 1967, R: Santiago Álvarez, 38’ | engl. Fassung
LA GUERRA OLVIDADA | DER VERGESSENE KRIEG
C 1967, R: Santiago Álvarez, 19’ | OmU
LA ESTAMPIDA | KOPFLOSE FLUCHT
C 1971, R: Santiago Álvarez, 13’ | DF

Die Gründung eines nationalen Filminstituts nur wenige Monate nach der
Revolution ermöglichte nicht nur eine beträchtliche Produktionssteigerung
des einheimischen Filmschaffens, sondern auch eine Bündelung zuvor
verstreuten
filmischen Talents, was dem kubanischen Kino der 1960er Jahre
weltweit Festivalpreise und Anerkennung einbringen sollte. Gilt Tomás Gutiérrez
Alea (22.4. und 26.4.) gemeinhin als Hauptvertreter der fiktionalen
Sparte,
so wurden im Bereich des Dokumentarfilms vor allem die Filme von
Santiago
Álvarez besonders häufig ausgezeichnet.
Die drei – in dieser Zusammenstellung selten zu sehenden – agitatorischen
Kurzfilme vereint die Thematik des nordamerikanischen Krieges in Vietnam
und Laos. Innerhalb eines einzigen, fiktional gerafften Tages präsentiert Hanoi,
martes 13 den heroischen Kampf des vietnamesischen Volkes sowie das Ausmaß
der durch die täglichen Bombardements verursachten Zerstörung. Gleichsam
in einer Parenthese sind dem Film Auszüge aus dem Werk des Schriftstellers
und kubanischen Nationalhelden José Martí vor- und nachgestellt.
La guerra olvidada verlagert das Augenmerk auf den weit weniger beachteten
Kriegsschauplatz in Laos, wo es den kommunistischen Verbänden trotz
täglicher amerikanischer Bombardements gelingt, in Tunneln und Höhlen
eine regelrechte unterirdische Gesellschaft samt Schulen und Kliniken in
Betrieb zu halten. Der vier Jahre später gedrehte La estampida zeigt den
erfolgreich abgewehrten Einfall der amerikanischen Armee und ihrer süd-
vietnamesischen
Verbündeten im Süden von Laos.
22.05. | 21:00
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